Teil 4, Modul 5/5: Ist Angst ein Gefühl?

Wie soeben bereits einmal kurz erwähnt, wird Angst beim Ehrlichen Mitteilen nicht als Gefühl gesehen, sondern als Körperzustand. Angst ist eine Reaktion des Körpers auf eine (tatsächliche oder vermeintliche) Gefahr im Außen. Es ist ein körperlicher Stresszustand, der sich an verschiedenen Körpersymptomen bemerkbar macht, wie z.B. Engegefühlen im Brustkorb und im Hals, Anspannung von Muskeln wie z.B. in den Schultern oder Händen, Herzklopfen, flachem Atem oder Anhalten des Atems, vermehrtem Schwitzen, Mundtrockenheit, Benommenheit etc.

Es ist beim EM nicht falsch, zu sagen: „Ich fühle Angst.“ Sinnvoller ist es allerdings, die Angst als Körperempfindung mitzuteilen: „Ich spüre Angst im Körper“ oder auch z.B.: „Ich spüre Angst im Brustkorb“. So wird es leichter, die Körperlichkeit der Angst wahrzunehmen und weitere Körpersymptome, die damit verbunden sind, als Ausdruck von Angst zu erkennen und mitzuteilen. Auch Stress, Unruhe und Nervosität, die eng mit der Angst verwandt sind, werden aus diesem Grund beim EM eher als Körperempfindungen mitgeteilt.

Das sollte man vermeiden (es ist aber nicht falsch):

So geht es richtig:

Ich fühle Angst.

Ich spüre Angst im Brustkorb. (Ich spüre Enge im Hals. Ich spüre Trockenheit im Mund.)

Ich fühle Unruhe.

Ich spüre Unruhe im Körper. (Mein Kopf denkt, dass ich am liebsten aufstehen und rausgehen würde.)

Ich fühle Stress.

Ich spüre Stress im Körper. (Ich spüre Anspannung im Kiefer. Ich spüre Feuchtigkeit an den Handflächen.)

Ich fühle Nervosität.

Ich spüre Nervosität im Körper. (ich spüre Druck auf der Brust. Ich spüre ein Pochen im Brustkorb.)