Manche Menschen haben die Angewohnheit, ihre Gedanken beim EM auf die folgende Weise auszudrücken: „Mein Kopf denkt, dass ER heute keine Lust hatte, zum EM zu kommen.“ Eine solche Formulierung hört sich nicht nur etwas merkwürdig an, sie ist auch kein korrektes EM. Wir verwenden „mein Kopf“ immer nur in der ersten Hälfte des Satzes. Im Rest des Satzes wird „ich“ verwendet: „Mein Kopf denkt, dass ICH heute keine Lust hatte, zum EM zu kommen.“
Ansonsten wird die Distanz zum Gesagten zu groß, und es klingt so, als hätten wir keinerlei Einfluss auf das, was in uns passiert, als führte der Kopf ein Eigenleben. Beim EM bemühen wir uns um unidentifiziertes Sprechen, wir übernehmen aber gleichzeitig die volle Verantwortung für unsere inneren Vorgänge.
Mein Kopf denkt, dass ER heute nicht hier sein will.
Mein Kopf denkt, dass ICH heute nicht hier sein will.
Mein Kopf denkt, dass ER ganz schön viel denkt.
Mein Kopf denkt, dass ICH ganz schön viel denke.
Mein Kopf denkt, dass ER ganz schön wirre Gedanken produziert.
Mein Kopf denkt, dass ICH ganz schön wirre Gedanken produziere.
Mein Kopf denkt, dass ER viel lustiges Zeug denkt.
Mein Kopf denkt, dass ICH viel lustiges Zeug denke.
Wieder andere Menschen haben die Tendenz, beim EM mit sich selbst in der Du-Form zu sprechen. Ihr innerer Gedankenstrom im Alltag hört sich häufig so an: „Mensch, was sitzt du wieder so krumm da!“ Dementsprechend drücken sie sich auch beim EM aus: „Mein Kopf denkt: Mensch, was sitzt du wieder so krumm da!“
Beim EM sollten Gedanken mit Bezug auf sich selbst als Sprechenden immer in der Ich-Form formuliert werden: „Mein Kopf denkt, dass ICH mal wieder krumm dasitze.“ Gedanken in der Du-Form können nämlich beim Gegenüber Verwirrung hervorrufen, weil nicht klar ist, ob der oder die Mitteilende gerade über sich selbst spricht oder Bezug auf das Gegenüber nimmt (L2). Dieser Fehler lässt sich übrigens ganz einfach vermeiden, indem man das „dass“ korrekt verwendet.
Mein Kopf denkt: Reiß dich doch mal zusammen!
Mein Kopf denkt, dass ich mich mal zusammenreißen sollte.
Mein Kopf denkt: Das machst du gut mit dem EM.
Mein Kopf denkt, dass ich das gut mache mit dem EM.
Mein Kopf denkt: Oha! Jetzt hast du schon wieder einen Fehler gemacht.
Mein Kopf denkt, dass ich schon wieder einen Fehler gemacht habe.
Mein Kopf denkt: Du bist ganz schön mutig.
Mein Kopf denkt, dass ich ganz schön mutig bin.