Wie wir soeben beleuchtet haben, gilt beim Mitteilen der Körperempfindungen das Prinzip Momentaufnahme. Dies gilt auch für den Atem und den Herzschlag. Zyklische Vorgänge, also Vorgänge über einen längeren Zeitraum wie das Heben und Senken der Brust beim Atmen, sollten beim Mitteilen einfach weggelassen werden oder separat auf der Gedankenebene mitgeteilt werden. Die Körperempfindung im Brustkorb kann man z.B. mit „Weite“ oder „Ausdehnung“ benennen.
Ich spüre das Heben und Senken meines Brustkorbs.
Ich spüre Weite im Brustkorb. (Mein Kopf denkt, dass ich das Heben und Senken meines Brustkorbs beobachte.)
Ich spüre das wiederkehrende Auf und Ab meines Atems.
Ich spüre Ausdehnung in der Brust. (Mein Kopf denkt, dass mir gerade das Auf und Ab meines Atems bewusst wird.)
Ganz generell gehören Atemwahrnehmungen nicht zum Ehrlichen Mitteilen. Der Satz „Ich spüre meinen Atem“ ist kein korrektes EM. Denn, wenn man es genau nimmt, spüren wir nicht unseren Atem oder einen Atemzug, sondern nur Bewegungen im Brustkorb oder einen kühlen Strom in den Atemwegen. Der Atem ist ein gedankliches Konzept, das wir im Lauf unseres Lebens erlernt haben. Ein Neugeborenes weiß noch nicht, dass es atmet. Atemwahrnehmungen werden beim EM daher weggelassen, oder sie können als Gedanken mitgeteilt werden.
Ich spüre meinen Atem.
Mein Kopf denkt, dass ich gerade auf meinen Atem achte.
Ich spüre einen flachen Atem.
Mein Kopf denkt, dass mein Atem flach geht.
Ich spüre einen tiefen Atemzug.
Ich spüre Ausdehnung im Brustkorb. (Mein Kopf denkt, dass ich gerade tief eingeatmet habe.)
Ich spüre ein Aufatmen.
Ich spüre Entspannung in der Brust. (Mein Kopf denkt, dass mein Atem jetzt freier fließt.)
Ich spüre den Atem in meiner Nasenspitze.
Ich spüre Kühle in der Nasenspitze. (Mein Kopf denkt, dass ich meinen Atem in der Nase gerade ganz bewusst wahrnehme.)
Das Gleiche wie für den Atem gilt auch für den Herzschlag, Denn auch den Herzschlag nehmen wir genau genommen nicht als solchen wahr. Ein Neugeborenes weiß nicht, dass es ein Herz hat, das schlägt. Es spürt nur ein Pochen im Brustkorb oder im Halsbereich.
Ich spüre mein Herz pochen.
Ich spüre ein Pochen im Brustkorb. (Mein Kopf denkt, dass mein Herz gerade sehr schnell schlägt.)
Ich spüre Herzklopfen in der Brust.
Ich spüre ein Klopfen in der Brust.