Teil 2, Modul 3/6: Was gehört zu den Körperempfindungen, was nicht?

Beim Mitteilen der Körperempfindungen kommt es darauf an, genau das zu benennen, was wir tatsächlich in und an unserem Körper, mit unseren Sinnen wahrnehmen können, also Anspannung oder Entspannung, Zusammenziehen oder Ausdehnung sowie Druckwahrnehmungen, z.B. dort, wo unsere Oberschenkel auf dem Stuhl aufliegen oder wo unsere Fußsohlen den Boden berühren. Dazu kommen weitere Empfindungen wie Wärme, Kälte, Schmerz, Taubheit oder Kribbeln und Hautwahrnehmungen wie Feuchtigkeit, Trockenheit oder Juckreiz.

Ein Tipp zum besseren Verständnis: Körperempfindungen sind wie das, was ein Neugeborenes empfindet, das noch keine Konzepte von der Welt hat. Es weiß z.B. noch nicht, dass die Feuchtigkeit an seinen Händen Schweiß ist oder dass es rot wird, wenn sein Gesicht sich heiß anfühlt. Die „Neugeborenen-Probe“ kann dir helfen, wenn du dir nicht sicher bist, ob es sich um eine Körperempfindung handelt oder um ein gedankliches Konzept.

Alle Konzepte, mit denen wir unsere Körperempfindungen interpretieren, sollten beim EM entweder weggelassen oder als Gedanken mitgeteilt werden, z.B. anatomische Konzepte:

Das sollte man vermeiden:

So geht es richtig:

Ich spüre Schweiß an meinen Händen.

Ich spüre Feuchtigkeit an meinen Händen. (Mein Kopf denkt, dass meine Hände schwitzen.)

Ich spüre ein Rotwerden im Gesicht.

Ich spüre Hitze im Gesicht. (Mein Kopf denkt, dass ich bestimmt gerade rot werde.)

Ich spüre das Blut in meinem Kopf pulsieren.

Ich spüre ein Pochen in meiner Stirn. (Mein Kopf denkt, dass das das Pulsieren des Blutes ist.)

Das Gleiche gilt auch für andere gedankliche Konzepte, wie z.B.: „Ich spüre den Boden unter meinen Füßen.“ Dieser Satz ist nicht korrekt, denn genau genommen spüren wir ja nicht den Boden unter den Füßen oder die Lehne im Rücken. „Boden“ und „Lehne“ sind keine Körperempfindungen. Statt dessen spüren wir Druck, dort wo unser Körper mit dem Boden oder der Lehne in Berührung kommt.

Das sollte man vermeiden:

So geht es richtig:

Ich spüre den Boden unter meinen Füßen.

Ich spüre Druck an meinen Fußsohlen. (Mein Kopf denkt, dass ich den Boden wahrnehme.)

Ich spüre Kontakt zur Rückenlehne.

Ich spüre Druck an meinem Rücken. (Mein Kopf denkt, dass ich die Lehne spüre.)

Ich spüre einen Frosch im Hals.

Ich spüre ein Kratzen im Hals.

Ich spüre Unsicherheit in meiner Körperhaltung.

Ich spüre Anspannung in meinem Körper. Mein Kopf denkt, dass ich mich unsicher fühle.