Eine andere Möglichkeit, beim EM den Kontakt mit dem Gegenüber zu vermeiden, besteht darin, sich in die Welt der eigenen Sinneswahrnehmungen zurückzuziehen. Man kreist um das, was man sieht und hört, also um äußere Eindrücke, die einen ablenken oder stören, und hält so die anderen Menschen ein Stück weit auf Abstand. Für den Kontakt mit anderen Menschen sind die Sinneswahrnehmungen nicht relevant, sie stehen ihm eher im Weg, daher gehören sie nicht zum Ehrlichen Mitteilen. Du kannst allerdings die dazugehörigen Gedanken mitteilen.
Ich höre den Motorenlärm der Autos auf der Straße.
Mein Kopf denkt, dass meine Aufmerksamkeit gerade zu dem Motorenlärm draußen wandert.
Ich höre die Stimmen aus dem Nebenzimmer.
Mein Kopf denkt, dass ich abgelenkt bin von den Stimmen aus dem Nebenzimmer.
Ich bin geblendet von der Lampe.
Mein Kopf denkt, dass die Lampe mich blendet.
Ich nehme das bunte Bild an der Wand gerade sehr intensiv wahr.
Mein Kopf denkt, dass ich von dem bunten Bild an der Wand abgelenkt bin.
Wenn du häufig den Impuls hast, dich beim EM mit äußeren Eindrücken und störenden Sinnesreizen zu beschäftigen, könnte das ein Hinweis sein, dass dein Nervensystem mit der Situation überfordert ist und du dich unbewusst aus dem Kontakt zurückziehst. Suche dir im Zweifelsfall lieber eine kleinere EM-Gruppe mit einem festen Teilnehmerkreis und halte deine Mitteilungszeit kurz. Für empfindliche Menschen ist beim EM weniger oft mehr.
Außerdem ist es wichtig, dass das EM in einem reizarmen Setting stattfindet, damit das Nervensystem die Umgebung als sicher einstufen kann. Wenn draußen immer wieder Baulärm zu hören ist, eine Trommelgruppe im Raum nebenan übt oder grelles Neonlicht im Raum blendet, müssen diese Störfaktoren erst einmal beseitigt werden oder es braucht einen Raumwechsel.
Genau wie äußere Sinneseindrücke können auch innere Bilder benutzt werden, um sich aus dem Kontakt herauszunehmen und sich in seine innere Welt zurückzuziehen. Daher gehören auch sie nicht zum Ehrlichen Mitteilen und sollten nach Möglichkeit weggelassen werden. In Ausnahmefällen können sie als Gedanken mitgeteilt werden.
Da taucht gerade das Bild von meinem Cousin vor meinem inneren Auge auf.
Mein Kopf denkt, dass gerade das Bild von meinem Cousin vor meinem inneren Auge aufgetaucht ist.
Ich sehe gerade innerlich das Bild von einem riesigen Baum.
Mein Kopf denkt, dass ich gerade abgelenkt bin von einem inneren Bild.