Beim Ehrlichen Mitteilen ist es wichtig, seine Mitteilungen kurz, knapp und sachlich zu halten. Man kann durchaus auch mal Gedanken mitteilen, die sich auf die Zukunft oder die Vergangenheit beziehen oder auf nicht anwesende Personen. Manche Menschen haben allerdings die Tendenz, beim EM detailreich, unterhaltsam oder dramatisch etwas aus ihrem Alltag „erzählen“ zu wollen. Das ist nicht im Sinne des EM, denn dabei verliert man sich schnell in Gedankenräumen und vermeidet den Kontakt mit den Menschen, die einem jetzt und hier gegenübersitzen. Gopal bezeichnet das als „Geschichtenerzählen“.
Als Zuhörer merkt man sehr genau, dass dabei keine richtige Verbindung entsteht, weil der Sprechende energetisch um sich selbst und um seine Story kreist, die sich auf die Vergangenheit oder Zukunft bezieht. Wenn du dich hier wiedererkennst, halte deine Sätze kurz und bleibe im Hier und Jetzt. Halte es aus, dass dann auf einmal gar kein Drama und Chaos mehr passiert und es ruhig wird. Vielleicht ist das eine ganz neue Erfahrung für dich. :-)
Für Gruppenleiter ist es wichtig, Teilnehmer, die eine Tendenz zum Geschichtenerzählen haben, immer wieder daran zu erinnern, ihre Mitteilungen kurz und knapp zu halten, die EM-Form zu 100% einzuhalten und im Hier und Jetzt zu bleiben. Manchmal kann es auch hilfreich sein, sie darauf hinzuweisen, ihre Stimmlage eher neutral zu halten und auf lautes und theatralisches Betonen einzelner Wörter oder Sätze zu verzichten.
Mein Kopf denkt, dass ich heute Vormittag einen kleinen, nein, eigentlich müsste man sagen, einen recht großen Zusammenstoß mit einer Kollegin hatte. Mein Kopf denkt, dass diese, ich sage jetzt mal, Trulla (nicht böse gemeint) mich schon lange auf dem Kieker hat. Mein Kopf denkt, dass sie mich richtig angeschnauzt hat, was mich ehrlich gesagt ziemlich geärgert hat.
Mein Kopf denkt, dass ich heute bei der Arbeit eine unangenehme Begegnung hatte. Ich fühle Ärger.
Mein Kopf denkt, dass ich nachher noch zur Geburtstagsparty von meiner lieben Freundin Silke eingeladen bin. Mein Kopf denkt, dass ich da meinen leckeren Schokokuchen mitbringe, so wie jedes Jahr. Mein Kopf denkt, dass der immer sehr gut ankommt (ist auch richtig lecker).
Mein Kopf denkt, dass ich nachher noch auf eine Feier gehe. Ich fühle Freude.
Mein Kopf denkt, dass ich heute mit meinen Hund, der Bella, beim Hundesalon war und dass da ein anderer Hund war, der ganz schlimm aussah. Mein Kopf denkt, dass der kaum noch Fell hatte, ganz mager war der auch, das arme Ding. (Ich bin so ein tierlieber Mensch und der tat mir so furchtbar leid.) Mein Kopf denkt, dass ich ständig an den denken muss.
Mein Kopf denkt, dass ich heute einen Hund gesehen habe, dem es sehr schlecht ging. Ich fühle Traurigkeit.