Teil 1, Modul 2/6: Jeden Satz mit einem Satzanfang einleiten

Am Anfang kommt es einem vielleicht etwas umständlich und künstlich vor, wirklich vor jeden einzelnen Satz einen Satzanfang zu setzen und auf das Wort „und“ zu verzichten, aber man gewöhnt sich schnell daran.

Das sollte man vermeiden:

So geht es richtig:

Ich spüre Hitze im Gesicht, Anspannung in den Schultern und ein Ziehen im Bauch.

Ich spüre Hitze im Gesicht. Ich spüre Anspannung in den Schultern. Ich spüre ein Ziehen im Bauch.

Ich fühle Freude, Heiterkeit und etwas Scham.

Ich fühle Freude. Ich fühle Heiterkeit. Ich fühle Scham.

Ich fühle Ärger und mein Kopf denkt, dass ich alles richtig machen will.

Ich fühle Ärger. Mein Kopf denkt, dass ich alles richtig machen will.

Zu Beginn neigt man außerdem dazu, die Satzanfänge zwar zu benutzen, aber zwischendurch immer mal wieder in alltägliche Formulierungen zurückzurutschen. Beim Ehrlichen Mitteilen sprechen wir davon, dass solche Sätze ohne einen Satzanfang „mit Identifizierung“ mitgeteilt werden, das heißt, der Sprecher oder die Sprecherin identifiziert sich voll mit dem Gesagten, es besteht keine innere Distanz dazu.

Es braucht etwas Achtsamkeit, um wirklich jede einzelne Mitteilung mit einem eigenen Satzanfang zu beginnen, sie also „ohne Identifizierung“ mitzuteilen. Dieses unidentifizierte Sprechen macht den Kern des Ehrlichen Mitteilens aus.

Das sollte man vermeiden:

So geht es richtig:

Ich spüre Hitze im Oberkörper und meine Arme und Hände sind auch ganz heiß.

Ich spüre Hitze im Oberkörper. Ich spüre Hitze in den Armen und Händen.

Ich fühle Ärger. Ich glaube, eigentlich bin ich gerade sogar ziemlich wütend und wenn ich genau ‘reinspüre, ist da auch etwas Scham.

Ich fühle Ärger. Ich fühle Wut. Ich fühle Scham.

Ich fange jetzt mal mit den Körperempfindungen an.

Mein Kopf denkt, dass ich mit den Körperempfindungen anfange.